Menu

15.08.2022

Klimaangepasste Stadt- und Siedlungsplanung

Meteotest modellierte diverse Varianten der geplanten Überbauung Littau-West. Damit konnten die Bebauungspläne bezüglich Hitze optimiert werden.

Der Klimawandel führt zu steigenden Temperaturen. Diese werden in Zukunft weiter ansteigen, selbst wenn das Klimaabkommen von Paris eingehalten wird. Im Vergleich zu den Durchschnittstemperaturen wird bei den Maximaltemperaturen zudem ein deutlich stärkerer Anstieg erwartet. Im Schweizer Mitteland ist mit Temperaturmaxima von 35-39°C zu rechnen.

Nebst allen Anstrengungen zum Klimaschutz müssen deshalb parallel auch Strategien für den Umgang mit einem wärmeren Klima ausgearbeitet werden. Im Siedlungsraum bedeutet dies vor allem auch eine angepasste Bauweise und Umgebungsgestaltung, welche der steigenden Hitzebelastung durch erhöhte Temperaturen entgegenwirken kann und auch an Hitzetagen für ein Mikroklima mit guter Aufenthaltsqualität sorgt.

Bei der Entwicklung von Arealen kann das Mikroklima mit spezifischer Gestaltung beeinflusst werden. Durchlässigkeit gegenüber Windströmungen, helle Farben, Schatten, Bäume und bewegtes Wasser senken die Maximaltemperaturen deutlich ab und können auf vielfältige Weise als Gestaltungselemente in die Planung integriert werden.

Littau Afternoon Heat

Darstellung der physiologisch äquivalenten - die für den menschlichen Körper massgebenden - Temperatur für die Nachmittagssituation.

Im Stadtteil Littau im Westen der Stadt Luzern entsteht am Siedlungsrand eine neue Überbauung: Littau-West Tschuopis. Auf Basis eines städtebaulichen Richtkonzepts wurde durch ein Architekturbüro ein Bebauungsplan für das Gebiet erstellt. Für die Entwicklung des städtischen Grundstücks wurde Meteotest beauftragt, gemeinsam mit der Stadt Luzern im Sinne eines Pilotprojektes eine mikroklimatische Analyse durchzuführen.

Uns wurden vereinfachte 3D-Daten der Gebäude und der Umgebungsgestaltung zur Verfügung gestellt. Diese Daten wurden im mikroklimatischen Modell PALM4U in 1 m Auflösung umgesetzt. Nebst dem Ist-Zustand wurden drei verschiedene Gestaltungsvarianten modelliert. Dabei betrachteten wir jeweils eine Nachmittags- und eine Nachtsituation an einem typischen sommerlichen Hitzetag und analysierten Indikatoren wie die Physiologisch äquivalente Temperatur (PET) und vorhandene Kaltluftsysteme. Im Fallbeispiel des Tschuopis Areals konnten wir im Austausch mit den Planern und der Stadt Luzern durch die Klimaanalyse hervorheben, in welchen Bereichen bereits eine wirksame klimaangepasste Gestaltung vorhanden ist und an welchen Stellen Potential zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität besteht.

Littau Night Flow

Darstellung des nächtlichen Kaltluftabflusses durch das Areal.

    Michael Schmutz

    Kontaktperson:

    Michael Schmutz

    Projektleiter Energie & Klima

    | |