23.03.2017
Viele Solaranlagen erreichen heute Ihre Rentabilität über eine Optimierung des Eigenverbrauchs. Der Anteil des Eigenverbrauchs hängt davon ab, wie viel der vor Ort erzeugten Energie gleich wieder verbraucht werden kann.
Dieser Anteil variiert mit der Grösse und der Ausrichtung der Anlage und wird zudem vom Lastgang und den typischen Einstrahlungsbedingungen vor Ort beeinflusst.
Durch die stark gefallenen Solaranlagenpreise ist der Solarstrom vom eigenen Dach schon in wenigen Jahren günstiger als der Strom ab der Steckdose. Daher lohnt es sich wirtschaftlich, den Eigenverbrauchsanteil zu optimieren.
Während der Planung ist die Dimensionierung der Anlage ein entscheidender Faktor: Ist die Anlage zu klein bemessen, ist zwar die Eigenverbrauchsrate sehr hoch, es kann jedoch nur ein kleiner Bruchteil des Eigenbedarfs gedeckt werden. Ist die Anlage zu groß, bleibt zu viel Energie ungenutzt.
Um den Eigenverbrauchs-Anteil realistisch berechnen zu können, müssen sowohl der Lastgang als auch die PV-Produktion als Zeitreihe verfügbar sein. Die Produktion ist jedoch während der Planungsphase oft noch unbekannt. Mit Hilfe von Wetter- und Klimadaten sowie der Meteonorm können wir diese Lücke schliessen.
Die Grundlage sind Stundenwerte der Einstrahlung über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten, basierend auf Bodenmessungen oder abgeleitet aus Satellitenbildern.
Mittels der Meteonorm werden diese stündlichen Zeitreihen hochskaliert und auf die geneigte (Modul-) Fläche umgerechnet. Darauf basierend wird die Produktion einer durchschnittlichen PV-Anlage ermittelt
Mit dieser Grundlage kann der Anteil des Eigenverbrauchs bereits während der Planungsphase der Anlage realistisch abgeschätzt werden.
Die Grafik zeigt den unterschiedlichen Eigenverbrauchs-Anteil in Abhängigkeit der Anlagengrösse für eine 30° nach Süden geneigte PV-Anlage in Hamburg, Bern und Rom.
Je höher die durchschnittliche Einstrahlung am Standort, desto tiefer liegt der Anteil des Eigenverbrauchs.
Für eine aussagekräftige Wirtschaftlichkeitsberechnung von einer Solaranlage mit Eigenverbrauch, insbesondere bei grösseren Liegenschaften oder hohen Stromverbrauchern, ist es elementar die mögliche Solarproduktion ins Verhältnis zum effektiven Strombezug zu stellen.
Amadeus Wittwer, Initiator Energie Genossenschaft Schweiz
Kontaktperson:
Leiter Energie & Klima
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