20.12.2017
Antworten auf diese Fragen und gleichzeitig eine ausgezeichnete Grundlage für tief gehende weiterführende Diskussionen liefern unsere beiden neuen Darstellungen zu der Klimavariabilität in Bern. Wir haben diese Visualisierungen eigens mit dem Ziel entwickelt, naturwissenschaftliche Information in einer spielerischen Form darzustellen.
Sommertage in Bern von 1931 bis 2017
In der Sommerdarstellung entspricht die Grösse der Sonne der Anzahl der Sommertage pro Jahr in Bern von 1931 bis 2017. Ein Sommertag ist die klimatologische Bezeichnung für einen Tag, an dem die Tageshöchsttemperatur 25°C erreicht oder überschreitet. Die Darstellung beginnt links oben mit dem Jahr 1931 und liest sich zeilenweise von links nach rechts bis 2017.
Anzahl Eistage in Bern von 1931 bis 2016
Die Wintergrafik zeigt die gleiche Darstellung für die Anzahl Eistage pro Jahr in Bern von 1931 bis 2016. An einem Eistag bleibt die Lufttemperatur den ganzen Tag unter dem Gefrierpunkt.
Der "beste Sommer" in Bern war 2003 mit 78 Sommertagen. Der mieseste Sommer ist hingegen schon sehr lange her: das Jahr 1940 zählte nur fünf Sommertage. Aber nur sieben Jahre später erlebte Bern im Jahr 1947 mit 66 Sommertagen einen Jahrhundertsommer.
Auffällig ist, wie sich die Anzahl der Sommertage seit Mitte der achtziger Jahre systematisch auf einem höheren Niveau bewegt.
Bei den Eistagen ist das Bild weniger klar. Auch in jüngerer Zeit, zum Beispiel in den Jahren 2005 und 2010, erlebte Bern eine hohe Anzahl von Eistagen.
Spitzenreiter ist das Jahr 1963, welches mit insgesamt 52 Tagen die höchste Anzahl von Eistagen aufweist. Zur Erinnerung: In diesem Jahr fand die Seegfrörni statt, Bodensee, Bielersee, Zürichsee und viele andere Seen in der Schweiz waren zugefroren. Ein sehr mildes Jahr hingegen war das Jahr 1974 mit nur zwei Eistagen.
Die Modellierungen des zukünftigen Berner Stadtklimas im Projekt Urban Green Climate haben gezeigt, dass wir in Bern wegen der Klimaerwärmung in Zukunft mit deutlich mehr Sommertagen rechnen müssen. Ein Sommer wie im Jahr 2003 wird dabei immer mehr zur Normalität.
Mehr darüber, wie sich die Stadt Bern an diese Veränderungen anpassen muss, ist übrigens in diesem hörenswerten Beitrag von SRF3 Input zu erfahren.