30.03.2021
Die neue Webseite von Meteotest und afca für den Copernicus Climate Change Service (C3S) machen die Auswirkungen der unterschiedlichen Klimaschutz-Anstrengungen sichtbar. Sie zeigt, wie sich das zukünftige Klima ändern könnte indem sie Orte anzeigt, die heute ein ähnliches Klima aufweisen, wie heute am Ausgangsort – in Abhängigkeit vom gewählten Klimaszenario. Der Copernicus Climate Change Service wird vom ECMWF im Auftrag der Europäischen Kommission umgesetzt.
Das Ziel des Werkzeugs ist es, die Wahrnehmungs-Lücke für zukünftige Änderungen zu schliessen. Obwohl das Klima sich bereits heute deutlich ändert, werden die grössten Änderungen erst in Zukunft sichtbar werden. Die modellierten Änderungen sind nicht direkt wahrnehmbar. Die Webseite zeigt, wie sich das Klima ändern könnte, indem es für von der Usern definierte Ausgangs-Standorte drei Ziel-Orte zeigt, wo das Klima heute so ist, wie es am Ausgangsort in Zukunft sein könnte.
Die Seite macht die Änderungen besser verständlich und sichtbar – insbesondere für Personen, die nicht mit wissenschaftlichen Aspekten des Klimawandels vertraut sind. Zudem zeigt es auch, wie sich die Menschen an den angezeigten, heisseren Orten an das Klima angepasst haben (bez. Landwirtschaft, Transport, Wasserversorgung und Gebäude). Diese Erfahrung kann für eine bessere Anpassung vor Ort genutzt werden. Die Webseite ermöglicht somit auch, aus der Erfahrung von Orten mit heisserem Klima zu profitieren.
Kentucky, New Jersey oder Bath Beach, NY? Je nach Klimaschutz-Anstrengung landen die New Yorker anderswo.
Die Webseite zeigt den vom User ausgewählten Ausgangstandort und den Zielstandort, welcher heute ein ähnliches Klima aufweist, wie der Ausgangsstandort in Zukunft. Je mehr Klimaschutzanstrenungen desto näher ist die Distanz zwischen den Ausgangs- und Ziel-Standorten. Ohne Klimaschutzanstrengungen zeigt die Seite riesige Distanzen und damit auch, wie stark sich das Klima sich ändern könnte mit den risikoreichen und zerstörerischen Szenarien.
Das Tool basiert auf Klimamodellen (CMIP5) vom Copernicus Data Store (CDS) und beinhaltet Daten vom Niederschlag, Schnee, Feuchte und Temperatur. Re-Analysedaten (ERA5) vom CDS wurden verwendet, um die Modelle zu korrigieren und eine höhere räumliche Auflösung zu erreichen (0.25x0.25°). Die Ähnlichkeit der Orte wird mittels Euklidischer Distanz basierend auf der Temperatur und des Niederschlags berechnet.
Meteotest analysierte und verarbeitete die Klimamodelldaten und programmierten die API-Schnittstelle, die rasch die drei ähnlichsten Standorte und ihr Klima zurückliefert. Meteotest konnte damit die Fähigkeit demonstrieren, dass sie mit grossen Datenmengen umgehen und diese mittels API einfach zugänglich machen kann.
Afca war für die "user expercience" zuständig und programmierte das Front-End. Das Resultat ist eine Webseite, die einfach zu verwenden und verstehen ist – fokussiert auf den Anwendungsbereich der Ausbildung (von SchülerInnen).
Kontaktperson:
Leiter Energie & Klima
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