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06.02.2023

Blendet meine Solaranlage die Nachbarn?

Mit dem durch Meteotest im Auftrag des Kantons Bern entwickelten Blendtool.ch kann schon in der Planungsphase überprüft werden, ob Blendungsereignisse auftreten können. Dadurch können bei Bedarf frühzeitig Massnahmen getroffen werden.

Blendungen durch reflektierende Flächen wie z.B. Solaranlagen können als störend wahrgenommen werden. Entsprechend werden geplante Solaranlagen daraufhin überprüft, ob sie in der Umgebung keine übermässigen Reflexionen erzeugen werden. Zwar gibt es für die Blendung keine gesetzlichen Grenzwerte, jedoch orientieren sich die Behörden an Richtwerten. Zur Förderung der Energiewende sind die Auflagen für den Bau von Anlagen in den letzten Jahren verringert worden, der Schutz vor übermässigen Blendungen muss aber weiterhin gemäss den umweltrechtlichen Vorschriften eingehalten werden.

Unter Umständen kann von Solaranlagen ein Blendeffekt ausgehen.

Den kantonalen Fachstellen, Installateuren, Planungsbüros, Bauherren, aber auch betroffenen Nachbarn fehlte bis anhin die Möglichkeit eine einfache und schnelle Analyse der möglichen Blendungseinwirkungen durchzuführen. Das Amt für Umwelt und Energie des Kantons Bern hat deshalb bei Meteotest die Entwicklung einer geeigneten Applikation in Auftrag gegeben. Die Entwicklung wurde durch BAFU, EnergieSchweiz, Swissolar und EnDK finanziell unterstützt.

Meteotest entwickelte auf Grundlage ihrer Solar-Expertise und basierend auf Algorithmen ihrer Software Meteonorm sowie des Leitfadens von Swissolar die neue Applikation. Dieses Blendtool wurde nun frei zugänglich im Internet veröffentlicht. Somit können nicht nur Fachpersonen in der Planungsphase, sondern alle Interessierten eine objektive Beurteilung durchführen, ob und wann Blendungssituationen auftreten können. Damit wird es auch möglich noch wenig konkrete Projekte kostenlos auf mögliche Risiken zu überprüfen.

Screenshot Blendtool 2

Das Blendtool.ch in der Kartenansicht. Die Berechnung zeigt mögliche Blendungen, eine vertiefte Analyse ist notwendig.

Mit der Energiewende ist ein weiterer Boom für Solarprojekte zu erwarten. Mit der frühzeitigen Prüfung der Projekte kann die Planungssicherheit für Bauherrschaften signifikant verbessert und somit ein Anstieg der Klagefälle vermieden werden.

Hinweis an Nutzer/innen: Eine aussagekräftige Analyse erfordert genaue Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten wie Dachschrägen, Höhe über Grund usw. Diese Daten müssen sorgfältig erhoben werden. Für die Interpretation der Resultate ist auf die Onlinehilfe im Blendtool, sowie Kapitel 8 (Anhang) des Leitfadens von Swissolar hingewiesen.

    Stephan Loser

    Kontaktperson:

    Stephan Loser

    Leiter Digitale Dienste

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    Jan Remund

    Kontaktperson:

    Jan Remund

    Leiter Energie & Klima

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